BerthavonSuttner

Der Dithmarscher Pastor und Schriftsteller Gustav Frenssen (1863-1945), feierte im Kaiserreich als Vertreter der „Heimatkunst“ literarische Erfolge („Jörn Uhl“ (1901)) und zählte 1912 zu den aussichtsreichsten Kandidaten für den Literaturnobelpreis. Schon früh sind in seinen Aufzeichnungen jedoch radikale Ideen der Eugenik und Euthanasie festzustellen, die er ab Mitte der 1920er Jahre öffentlich kundtat („Möwen und Mäuse“ (1927)). Im Nationalsozialismus als „Vorkämpfer“ gefeiert biederte sich Frenssen den Machthabern an, vergötterte Adolf Hitler und rechtfertigte Krieg und Massenmorde. Im März und April 2014 beschlossen die Städte Heide und Brunsbüttel die Umbenennung der nach Gustav Frenssen benannten Straßen. Dieser Blog dokumentiert und kommentiert Frenssens menschenverachtendes Gedankengut und die öffentliche Diskussion über seine Person.

(Bild rechts: Gustav Frenssen - Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-S42619 über wikipedia.de)

Freitag, 29. November 2013

Informations-Veranstaltung über Gustav Fressen am 5.12.2013 in Heide

EDIT: Die Veranstaltung fand nach einer ersten Verschiebung nun am 17.12. statt. Kurzer Bericht siehe hier:
http://zeitungen.boyens-medien.de/aktuelle-nachrichten/zeitung/artikel/gho-schueler-frenssen-als-namensgeber-nicht-geeignet.html
 
Es tut sich was: Wie die "Dithmarscher Landeszeitung bereits am 5. November berichtete wird am 5. Dezember 2013 um 19:30 Uhr in den Räumlichkeiten des Gymnasiums Heide-Ost eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Gustav Frenssen stattfinden. Beginnend mit einem Fachvortrag von Propst Dr. Andreas Crystall zur Person des Autors werden junge Menschen des 13. Jahrgangs des Gymansiums, die sich seit einigen Monaten mit dem dithmarscher Schriftsteller und seiner Wirksamkeit im Nationalsozialismus beschäftigen über Leben und Werk des Autors diskutieren. Anwesend sein wird auch Berndt Steincke, Ehrenvorsitzender der Stiftung gegen Extremismus und Gewalt in Heide. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte und Anwohner der Gustav-Frenssen-Straße in Heide, die nach dem Wunsch der Stiftung einer Umbenennung bedarf, da Frenssen sich im Nationalsozialismus willentlich und aktiv in den Dienst des Regimes stellte und die rassistisch motivierte Verfolgung der Juden und den Massenmord an Behinderten (Euthanasie) rechtfertigte. 

Anders als in dem verlinkten Artikel (s.u.) kann es aber nicht darum gehen, "ob es wirklich nötig ist, dass Heide eine Gustav-Frenssen-Straße hat." Es müßte eigentlich gefragt werden, warum Heide überhaupt noch eine Gustav-Frenssen-Straße hat, die bereits 1983 umbenannt werde sollte, wofür es schon damals dieselben guten Gründe gab wie heute.

Heider Anzeiger vom 20. November 2013, Seite 2:
http://www.e-paper.boyens-medien.de/e-paper/data/20131120/pdf/HEIDE_20131120_5857.pdf

Derselbe Artikel auch hier: http://kirche-dithmarschen.de/wordpress/archives/6371